Projekte

 

 

„Kunst im öffentlichen Raum“

Projekt von Prof. Magdalena Drebber von der Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) mit dem Atelier WSA der AWO Dortmund. Magdalena Drebber, selbst Künstlerin mit vielen Auszeichnungen, unterrichtete u. a. auch an den Kunstakademien Münster, Halle und Leipzig.

Mai 2019 Künstler*innen des Ateliers WERKSTATTARBEIT schärfen ihren Blick beim Gang über den  Nordmarkt

Unter Anleitung von Prof. Magdalena Drebber setzen sich die Ateliermitglieder mit ihrem Lebensraum auseinander. Beispiele unterschiedlicher Arbeitsweisen anderer Künstler*innen regen die Phantasie zur eigenen ästhetischer Ortserkundung an. Die Ateliermitglieder richten ihre sinnliche Aufmerksamkeit auf das alltägliche Umfeld: Entdecken Graffiti und erzählerische Bilder auf Hausfassaden, deuten das architektonische, ornamentale oder farbliche Zusammenspiel der Dinge. Sie erkunden die Aufenthaltsbedingungen und Lebenswelten im öffentlichen Stadtraum Nordstadt.

Die empfundenen subjektiven Eindrücke werden in den eigenen Bildwelten verarbeitet.

Eindrücke vom Nordmarkt von Elke FriedrichBenjamins Eindrücke

 

    

 

Juni 2019 Künstler*innen des Ateliers WERKSTATTARBEIT erweitern ihren Blick bei einer Performance auf dem Nordmarkt

In einem zweiten Schritt erforschen die Künstler*innen des Ateliers WSA auf dem Nordmarkt ihre Wahrnehmung bei der Durchführung einer Performance. In Anlehnung an die One-Minute-Skluptures von Erwin Wurm entwickeln die Teilnehmerinnen eigene Ideen, um spielerisch neue Perspektivwechsel zu ermöglichen. Entsprechend ihren künstlerischen Neigungen und Fähigkeiten entstehen mit wenigen Mitteln kleine Handlungsabläufe. Eine kleine, im Atelier von einer Teilnehmerin vorbereitete Gruppenperformance dient als Einstieg. Weitere Einzelaktionen erfolgen geplant oder spontan. In einer anschließenden Gesprächsrunde werden situations- und ortsspezifische Inhalte der Aktionen heraus gestellt und mit den Besonderheiten des Nordmarktes in Beziehung gesetzt. Durch die künstlerische Aneignung des Raumes werden frühere Erfahrungen überprüft.

Juni 2019 Künstler*innen des Ateliers WERKSTATTARBEIT positionieren sich mit ihren Skulpturen auf dem Nordmarkt

Die Beteiligten erfahren anhand beispielhafter Arbeiten der Skulptur Projekte Münster eine Einführung in die Entwicklung von Kunst im öffentlichen Raum. Aufbauend auf Theorie und vorangegangene Erfahrungen werden im Atelier Skulpturen erarbeitet. Eigene Positionen, Haltungen entwickeln sich spielerisch. Beim dritten Gang auf den Nordmarkt werden verschiedene Positionierungen erprobt. Beim prozesshaften agieren im Aktionsraum werden Besonderheiten des Nordmarktes ausgelotet. Der Lebensraum wird zum kreativen Handlungs- und Gestaltungsraum.

       

 

           

 

 

„PODEST“

Ausstellungsprojekt mit Student*innen der Hochschule für Design Dortmund und Mitgliedern des Ateliers WERKSTATTARBEIT

Im Rahmen des Labors „Design und Gesellschaft“ haben Studierende der Fachhochschule nun zum 3. Mal ein Semester lang mit Künstler*innen aus dem Atelier WERKSTATTARBEIT der WAD (Werkstätten der Arbeiterwohlfahrt Dortmund zusammengearbeitet. In acht verschiedenen Gruppen haben die Studierenden Ideen der Ateliermitglieder aufgegriffen und medial aufgearbeitet. Die künstlerische Gestaltung einer Wohnung mit sparsamen Eingriffen bis hin zu stilistisch extremen Ausführungen der Einrichtung oder die Erstellung eines Kunstkatalogs zu den Arbeiten einzelner Ateliermitglieder können in der Ausstellung „Podest“ eingesehen werden:

 

Eröffnung: 28. März um 17 Uhr

in der Fachhochschule für Design

University of Applied Scieces and Arts

 

 

 

 

„Tandemgeflüster“

Ein künstlerischer Austauschprozess von Künstler/innen mit Behinderungen und Künstler/innen ohne Behinderungen

In den letzten Jahren ist das Interesse an Kunst von Menschen mit Behinderungen gestiegen, doch besteht immer noch Unsicherheit in der Rezeption, Lehre und Präsentation. Karl Heinz Schmidt, Mitherausgeber der Kunstzeitung betitelt seinen Bericht über die Outsider auf der 55. Biennale 2013 in Venedig mit der Überschrift „Herausgetreten aus dem Schatten der Avantgarde“. Er zählt auf, wie Künstlerinnen mit Behinderungen marktkonform als Naive, Dilettanten, Autisten und Geisteskranke bezeichnet werden, bevor er die Avantgarde selbst in Frage stellt, um eine neue Sichtweise anzuregen?

Ähnlich wie in Venedig gibt es inzwischen zahlreiche Ausstellungsräume für Outsider-Art, in der Regel in eigenen Räumen, Galerien und Museen – getrennt von den Insidern. 

In dem Atelier WERKstattARBEIT der AWO Dortmund sind seit 2009 Künstler/innen mit unterschiedlichen Behinderungen, die einen Anspruch auf einen Werkstattplatz haben, tätig. Hierbei geht es nicht um ein begleitendes kreatives Angebot, sondern um die Möglichkeit sich ihren Begabungen und Fähigkeiten entsprechend auf den Prozess der freien künstlerischen Arbeit zu konzentrieren.

Wer Outsider und wer Insider ist, ist zeitlichen Strömungen unterworfen? Spiegelt nicht ein Kunstmarkt, der andere per se als defektiv ausgrenzt die eigenen Defekte/Defizite wieder? Diesen Fragen wollen wir nachspüren, indem wir Motivation, Sichtweisen und Herangehensweisen der beteiligten Künstler/innen beleuchten:

  • Zum einen sind alle Beteiligten gefordert Antworten auf die Frage zu formulieren: Warum mache ich Kunst? Gedanken hierzu sollen schriftlich bzw. bildlich in einer Art Künstlertagebuch festgehalten werden.
  • Zum anderen sollen sich alle Beteiligten mit den inhaltlichen und formalen Herangehensweisen des Gegenübers auseinander setzten. Das heißt, ein Künstler aus dem Atelier WerkstattArbeit und ein Künstler, der sich bereits auf dem Kunstmarkt erprobt hat, sollen in einen dialektischen Austausch treten. Übereinstimmungen, Schnittpunkte in der bildnerischen Gestaltung oder dem thematischen Interesse können einen ersten Anhaltspunkt bieten, jeweils einen Künstler mit Behinderung und einen Künstler ohne Behinderung paarweise in Kontakt zu bringen.

Das Projekt Tandemgeflüster bietet allen Beteiligten die Möglichkeit, sich der Sichtweise des Anderen auf die Welt und die Kunst zu nähern. Es geht nicht darum, die Kriterien des Kunstmarktes auch auf die Mitglieder des Ateliers WERKstattARBEIT anzuwenden, denn Kunst ist authentisch. Es ist ein ergebnisoffenes, dialektisches, künstlerisches Forschen, das von den unterschiedlichen Positionen, die die Künstler/innen in der Gesellschaft einnehmen, ausgeht.

Für die Durchführung von Tandemgeflüster über einen Zeitraum von ca. einem Jahr werden digitale und postalische Wege genutzt, um den künstlerischen Austausch zu befördern. Letzte Tandems sind bereits ins Rollen gebracht. Gemeinsame Ausstellungen sind im RWE-Tower in Dortmund für 2014 geplant im Dezember 2014 - Januar 2015, im Gesundheitscampus in Bochum 2016, im Museum Schleswig 2017, in den FlottmannHallen Herne 2018. 

http://rwe.com/blogs/rwestiftung/2014/09/04/dortmunder-kunst-tandems-gehen-in-den-endspurt/

http://rwe.com/blogs/rwestiftung/2014/07/17/von-der-grosen-kunst-rohdiamanten-nicht-zu-schleifen/

 

 

 

Tandem Whispers:


an artistic exchange between disabled and non-disabled artists

Recently, there has been increased interest in art by disabled people, but it is still unclear how it should be presented, taught and viewed. Karl-Heinz Schmidt, co-editor of the art journal Kunstzeitung, entitled his article on the Outsider Art at the 55th Venice Biennale (2013), "Having Stepped Out of the Shadow of the Avant-Garde." There he notes that disabled artists are called naive, diletanntish, autistic and insane and, I think, invites the avant-garde to take a different point of view.
Many exhibitions of Outsider Art, like the one in Venice, have been put on, usually in separate rooms, galleries and museums-separate from the insiders.
Since 2009, several handicapped artists with various disabilities, who were awarded a workplace in a sheltered studio, have participated in the program called Atelier WerkstattArbeit of the Dortmund branch of the German organization Arbeiterwohlfahrt. This program offers not just leisure-time, after-work activity but gives artists a chance to focus on their artistic development-and each artist develops his or her particular talents and skills.
Each time and place defines "outsider" and "insider" differently. Doesn't an art market that excludes "others" as defective reflect its own defects? These are the issues we want to pose by examining the motivations, viewpoints and approaches of the participating artists.
In our project, artists of the studio program Atelier WerkstattArbeit and artists who have already established themselves in the art market will engage in an intensive dialogue:
First, all participants will be invited to draw or write their answers to the question "Why do I make art?" Each pair of disabled and non-disabled artists will put their verbal or visual thoughts into a single notebook, creating a kind of an artistic diary.
Then each participant will respond to the content and form of the artistic work of his or her partner.
Contact between a disabled and a non-disabled artist can be built as they perceive points of agreement and similarities in their themes and artistic forms.
The project Tandem Whispers offers each participant a chance to get closer to another's point of view about the world and art.
The criteria of the art market will not be applied to members of the studio program Atelier WerkstattArbeit. The project is an open-ended and dialogical type of artistic research based on the backgrounds of the artists.
In Tandem Whispers, the artistic exchange will take place through e-mail and the postal service over the course of a year.  The last pairs are already rolling.
An exhibit of the works that result from this project will be shown to the public in the RWE-Tower in Dortmund in december 2014 - january 2015, in Gesundheitscampus in Bochum 2016, in Museum Schleswig 2017, in FlottmannHallen Herne 2018.


              

Tandemgeflüster

Box with Sketchbooks DIN A5

 

„Dortmunder Modell Kunst“

Katalog „KUNST verrückt“ als Abschlusspräsentation,
2012 AWO Unterbezirk Dortmund, Druckverlag Kettler GmbH